Jax
Vermittlung über das Tierheim
Bitte im Tierheim persönlich oder vorab per Telefon 05136 3545 melden.
Tierart | Hund |
Name | Jax |
Rasse | Bardino-Galgo-Mischling |
Chip | ja |
Geburtsdatum | April 2019 |
Geschlecht | männlich |
Kastriert | ja |
Gewicht | ca. 28 kg |
Schulterhöhe | 55-60 cm |
Familienhund | nein |
Verträgt sich mit Katzen | nein |
Verträgt sich mit Hündinnen | nein |
Verträgt sich mit Rüden | nein |
Aufenthalt | Tierheim |
Aufnahmedatum | Oktober 2024 |
Jax wurde im April 2019 auf Fuerteventura geboren und 2020 nach Deutschland vermittelt. Seitdem ist leider viel in seinem Leben falsch gelaufen. Er konnte nicht in dem Zuhause bleiben, in das er vermittelt wurde und wurde seitdem von Pflegestelle zu Pflegestelle weitergereicht, da er nicht gerade einfach zu händeln ist.
Menschen gegenüber verhält Jax sich angenehm. Reserviert bis distanziert Fremden gegenüber; zutraulich, lustig und offen gegenüber seinen Bezugspersonen. Jax hat noch nie aggressives Verhalten gegen einen Menschen gezeigt. Er lässt alles mit sich machen: streicheln, baden, Untersuchungen sind kein Problem, ebenso wie Korrekturen an der Leine oder im Kontakt mit Artgenossen.
Er fühlt sich jedoch in vielen Situationen sehr verantwortlich und denkt er müsse Konflikte oder stressige Momente selber lösen. Hier neigt er zum abschirmen, sowohl von Artgenossen, wie auch von anderen Menschen.
Er zeigt dieses Verhalten nur dezent und lässt sich leicht korrigieren, indem man ihn anspricht und/oder zurecht weist. Seine neuen Halter sollten ihn jedoch unbedingt aus der Verantwortung nehmen, da Jax sonst dazu neigt falsche Entscheidungen gegenüber seinen Artgenossen zu treffen und er selbst eigentlich auch damit überfordert ist Situationen selbst lösen zu müssen.
Jax hat in all der Zeit, in der er "herum gereicht" wurde, ein wenig das Vertrauen in den Menschen verloren, weshalb er sich beim Kennenlernen recht distanziert und leicht unkooperativ zeigt (aber nie böse). Seine Wertschätzung und Aufmerksamkeit muss man sich erst einmal mit Souveränität und Konsequenz erarbeiten. Unsicherheiten oder Ablenkungen von Seiten des Hundeführers bemerkt er sofort und nutzt diese gegebenenfalls aus.
Dieses Verhalten spricht zusätzlich sehr für den Bardino in ihm.
Für den Galgo sprechen eher sein etwas schwaches Nervenkostüm und seine jagdliche Motivation. Jax ist schnell gestresst und steigert sich schnell in Situationen hinein, wenn sein Hundeführer ihm nicht die nötige Unterstützung bietet. Es fällt ihm auch noch recht schwer mit Frust umzugehen.
Erklärt man Jax ganz genau was man von ihm möchte und nimmt ihm Entscheidungen ab läuft der Knabe schon gut im Alltag mit, sofern die Reizlage ihn nicht völlig überfordert (Innenstadt, viel Verkehr, viele andere Hunde, ...).
Jax zeigt sich nach Eingewöhnung gut ansprechbar und auch seine Orientierung am Menschen wird immer besser.
Sein großes Problem sind für ihn jedoch seine Artgenossen. Es kam in der Vergangenheit zu mehreren Auseinandersetzungen, bei denen Jax selbst teilweise schwer verletzt wurde. Diese Ereignisse scheinen in seinem Kopf fest verankert zu sein, weshalb Jax gelernt hat, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Leider wurde mit dem Rüden seither scheinbar nicht besonders fachkundig umgegangen - Fehlverhalten wurde belohnt, Hundekontakt gemieden, Jax steigerte sich immer weiter in sein Verhalten hinein und befand sich in einer Abwärtsspirale, weshalb er letztendlich auch von Mensch zu Mensch gereicht wurde.
Verübeln kann man ihm sein Verhalten also kaum, da es wohl zum großen Teil menschgemacht ist, aber bemitleiden sollte man Jax auch nicht. Was der windige Junge benötigt sind Struktur, Regeln und fachkundige Hände.
Seit Mai 2023 wird mit ihm intensiv gearbeitet und es zeigten sich bereits nach wenigen Tagen die ersten Fortschritte.
Eskalierte Jax zu Anfang noch jedes Mal und in massiver Heftigkeit wurde dies von Tag zu Tag weniger und mittlerweile lässt er sich relativ problemlos in ihm bekannten Hundegruppen führen, SOLANGE er die Anleitung durch seinen Hundeführer bekommt.
Er lebte zeitweise in einem Haushalt mit drei weiteren Hunden und ignorierte diese größtenteils, solange nicht allzu viel Dynamik in die Gruppe geriet und seine Individualdistanz gewahrt wurde.
Es war jedoch für Jax (noch) nicht möglich sich frei zwischen diesen Hunden zu bewegen, da er in bestimmten Momenten in seinem Verhalten noch kippt und dann wieder den Angriff wählen würde.
Jax sollte im Kontakt mit anderen Hunden (wenigstens akutell noch) dauerhaft mit Maulkorb abgesichert sein. Diesen trägt er ohne Probleme. Auch Raumzuweisungen auf Plätze/in Körbchen/Kennel kennt und akzeptiert er mittlerweile gut.
Jax' neuen Haltern sollte bewusst sein, dass sie am Anfang viel Management mit ihm betreiben müssen und sie sollten bereit sein mit einem fachkundigen Trainer zusammen zu arbeiten. Er benötigt zu Anfang noch unheimlich viel Aufmerksamkeit und viele Regeln, die ihm und seinem Umfeld das Leben erleichtern.
Jax handelt jedoch nicht ausschließlich aus Unsicherheit heraus. Seine jagdliche Motivation und das selbstbelohnende Verhalten, das er erlernt hat, wirken sich leider auch auf den Kontakt mit Artgenossen aus, weshalb Jax besonders auf kleine, unruhige, unsichere und alte Hunde reagiert. Es wird auch davon ausgegangen, dass Jax zuvor aus Unwissenheit oft für falsches Verhalten belohnt wurde, weshalb sich dieses noch weiter gefestigt hat. Hundekontakte an der Leine stellen für den Rüden noch eine massive Stresssituation dar.
Er benötigt unbedingt Menschen mit Hundeerfahrung. Bestenfalls schon im Bereich Aggressionsproblematik.
Jax hätte zwar prinzipiell kein Problem mit Kindern, wird aufgrund seiner Vorgeschichte aber nicht zu solchen vermittelt.
Der "Galgodino" wird als Einzelhund vermittelt werden und auch andere Haustiere (Katzen, Kleintiere) sollten nicht im neuen Zuhause vorhanden sein.
Jax ist ein sehr schlauer Hund und versteht schnell was man von ihm möchte, hat in der kurzen Zeit seines Trainings auch durchaus schon gelernt selber richtige Entscheidungen zu treffen, aber falsch erlerntes Verhalten lässt sich nicht in wenigen Wochen löschen und neu schreiben.
Seinen neuen Menschen sollte dies bewusst sein. Er ist dennoch kein hoffnungsloser Fall, wird aber wahrscheinlich niemals ein Hund werden, der freudig tobend über eine Hundewiese mit 20 fremden Hunden flitzt (Was sowieso eigentlich bei keinem Hund der Fall ist).
Dafür ist Jax absolut stubenrein, fährt toll im Auto mit, seine Leinenführigkeit wird immer besser und er kann nach Eingewöhnung sicherlich stundenweise alleine bleiben. Er ist gechipt, geimpft und kastriert. Solange sich keine anderen Hunde um ihn herum aufhalten verhält er sich auch absolut unauffällig und freundlich.
Toll wäre für Jax ein relativ reizarmes Umfeld, ohne unkontrollierte Hundekontakte, gerne ländlich. Jax verhält sich im Haus absolut unauffällig, weshalb er auch super in einer Mietswohnung untergebracht werden könnte. Von einer Vermittlung in die Innen-/Großstadt sollte man jedoch absehen, da Jax sonst definitiv überreizt wäre und dauerhaft gestresst durch sein Leben gehen würde.
Wer sich nicht von all seinen Ecken und Kanten abschrecken lässt und bereit ist Arbeit in diesen tollen Hund zu investieren, der hat am Ende einen wunderbaren, ganz speziellen Wegbegleiter.
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