Runder Tisch zur Lage der Tierheime - ein guter Anfang... (Fortsetzung zum Bericht vom 21.09.2016)
27. September 2016
Am gestrigen Montag fand auf Einladung des Bundesministers Christian Schmidt und unter Moderation der Parlamentarischen Staatssekretärin Dr.Maria Flachsbarth MdB der Runde Tisch zur Lage der Tierheime statt. Neben Vertretern von Tierschutzverbänden nahmen auch Staatssekretäre aus den Bundesländern und Bundestagesabgeordnete teil. Für die kommunalen Spitzenverbände nahm je ein Vertreter des Deutschen Städtetages, des Deutschen Landkreistages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes teil. Zu den besprochenen Themen gehörten die Forderungen der anwesenden Tierschützer, den Begriff "Fundtier" bundesweit einheitlich klarzustellen. Zudem wurde die Forderung nach einem bundesweit einheitlichen Rahmen für die Erstattung der mit den Fundtieren verbundenen Kosten diskutiert. Aber auch Themen wie illegaler Welpenhandel, Animal Hoarding, ein Verbot von Tierbörsen und Regeln zu Haltung von Exoten in privater Hand, Katzenkastration und Belastungen des karitativen Tierschutzes durch die verschiedenen Landeshundeverordnungen wurde angesprochen.
Den Verlauf der Gespräche kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes:
"Mit dem Runden Tisch hat die Bundesregierung ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt. Dafür danken wir und wir danken auch den Staatssekretären aus den Ändern und den Bundestagsabgeordneten aus allen Fraktionen für die Teilnahme. Das gestrige Treffen, der Austausch zu den verschiedenen Themen, die zur Lage der Tierheime gehören, wa konstruktiv. Unser Eindruck war, dass besonders die kommunalen Vertreter, aber auch die anderen Teilnehmer die Herausforderung des karitativen Tierschutzes erkannt haben. Die Gespräche haben zwar noch kein konkretes Ergebnis gebracht, aber sie haben einen guten Anfang genommen. Nur die Lösung brauchtes rasch. Die Frage, wer für die jetzt und auch in naher Zukunft in den Tierheimen befindlichen Tiere die kostendeckende Erstattung zahlt, ist vordringlich zu klären. Obwohl der Deutsche Tierschutzbund einige Tierheime stabilisieren konnte, ist die Lage vieler Tierheime aktuell existenzbedrohend. Der karitative Tierschutz übernimmt die Aufgaben der Kommunen und Länder und des Bundes. Dazu gehört auch, dass der Deutsche Tierschutzbund aktuell 1,5 Millionen Euro investiert, um eine Auffangstation für Reptilien zu bauen und seine Papageienstation auszubauen. Zudem investieren wir 250.000 Euro in den Umbau von Containern zu Quarantänestationen, weil die Unterbringung und Versorgung der großen Zahl aufgefundener, illegal eingeführter Welpen sonst nicht mehr leistbar ist. Das alles sind Gelder, die eigentlich Kommune, Land und Bund bereitstellen müssten. Nach internen Beratungen unter den kommunalen Verbänden und Politikern wird der Runde Tisch zur Lage der Tierheime zum Jahreswechsel wieder zusammenkommen. Bis dahin erwarten wir besonders bei den kommunalen Spitzenverbänden Fortschritte und Lösungsansätze, um den praktischen Tierschutz vor Ort nicht weiter ausbluten zu lassen. Lob bleibt für die Länder, die schon mit Investitionstöpfen helfen, scharfe Kritik geht an die Länder, die bisher nichts beitragen, da ist das Land Bayern Spitzenreiter im negativen Sinn."