Deutscher Tierschutzbund fordert: Woolrich muss endlich pelzfrei werden
11. September 2025
Gemeinsam mit der internationalen Fur Free Alliance, deren Mitglied der Deutsche Tierschutzbund ist, fordert der Verband das Modelabel Woolrich auf, sich seinen zahlreichen Mitbewerbern anzuschließen und den Ausstieg aus dem Pelzhandel zu erklären. Woolrich betreibt Geschäfte und Outlets in ganz Europa und Asien. Neben dem Vertrieb online und in Kaufhäusern, gibt es in Deutschland Filialen unter anderem in Berlin, München, Frankfurt, Hamburg und in Westerland auf Sylt.
„Woolrich hält trotz aller Gesprächsangebote von Tierschützern weiter am grausamen Geschäft mit Tierfellen fest, obwohl große Teile der Gesellschaft diese Form der Tierquälerei nicht mehr unterstützen wollen und viele große Marken neue, tierfreundliche Wege gehen. Gemeinsam mit allen Partnern in der Fur Free Alliance fordern wir das Unternehmen auf, endlich pelzfrei zu werden“, sagt Dr. Henriette Mackensen, Fachreferentin und Pelz-Expertin beim Deutschen Tierschutzbund.
Für die fellbesetzten Jacken des Unternehmens werden unter anderem Marderhunde und Füchse auf Pelztierfarmen in winzigen Drahtkäfigen gehalten. Dort verbringen die Wildtiere ihr kurzes Leben, bevor sie durch Stromschläge getötet werden. Zudem nutzt Woolrich Pelz von Kojoten, die in der Wildnis brutal mit Fallen gefangen werden. Die Tiere leiden teils tagelang ohne Nahrung oder Wasser, manche verstümmeln sich selbst, um zu entkommen – nur um schließlich erschlagen, ertränkt oder erstickt zu werden. Fallen zum Fang wilder Tiere töten oft auch Nicht-Zieltiere – darunter gefährdete Arten oder sogar Haustiere. Hinzu kommt, dass Pelzfarmen und Gerbereien Böden und Gewässer mit Abfällen und giftigen Chemikalien belasten.
„Indem Woolrich die Pelzindustrie weiter unterstützt, entscheidet sich das Unternehmen für Tierquälerei und Umweltzerstörung, statt für Mitgefühl und fortschrittlichen Wandel“, kritisiert Joh Vinding, Vorsitzender der Fur Free Alliance. Die Kampagne der Fur Free Alliance gegen Woolrich, die heute am 11. September startet und bis zum 7. Oktober läuft, ist vermutlich einer der größten Anti-Pelz-Kampagnen aller Zeiten: 50 Tierschutzorganisationen in mehr als 30 Ländern beteiligen sich mit Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen daran. Alle Informationen finden Interessierte auf www.furfreealliance.com.
Dass der Ausstieg aus dem Pelzhandel möglich und notwendig ist, zeigt ein Blick auf internationale Entwicklungen: Zahlreiche Modemarken, von Gucci über Hugo Boss bis Max Mara, haben sich in den vergangenen Jahren – auch auf Druck der Fur Free Alliance - klar gegen Pelz positioniert. Mehr als 1.650 Marken weltweit sind bereits Teil des „Fur Free Retailer“ Programms. 22 europäische Länder haben die Pelztierzucht verboten. In Deutschland gibt es bisher kein Verbot für Pelztierfarmen, die letzte Farm schloss jedoch 2019. Ein EU-weites Pelzfarm- und handelsverbot ist aktuell in der Diskussion.