Deutscher Tierschutzbund zur Ankündigung von ALDI:
„Billigfleisch hat keine Zukunft.“
Laut Medienberichten wird ALDI ab Mitte Januar 2026 kein Frischfleisch mehr aus der niedrigsten Haltungsform 1 verkaufen. Dazu kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes:
„Die Entscheidung von ALDI, Fleisch aus der niedrigsten Haltungsform 1 schrittweise aus dem Sortiment zu nehmen, ist ein erster wichtiger Schritt und grundsätzlich zu begrüßen. Er zeigt, dass sich der Handel zunehmend seiner Verantwortung für den Tierschutz bewusst wird. Umso wichtiger ist es, so schnell wie möglich auch Produkte aus der ebenfalls tierschutzwidrigen Haltungsform 2 aus den Regalen zu nehmen. Dieses Fleisch stammt aus denselben geschlossenen Stallsystemen ohne Auslauf und mit nur geringfügig mehr Platz für die Tiere. ALDI, aber auch alle anderen Handelsunternehmen und Discounter, sollten hier konsequent handeln.
Die Entscheidung von ALDI zeigt zudem erneut, dass die Bundesregierung mit ihrem Plan für ein staatliches Tierhaltungskennzeichen auf dem falschen Weg ist. Die Stallsysteme der Stufen ‚Stall‘ oder ‚Stall+Platz‘, die der Haltungsform 1 bzw. 2 entsprechen, dürfen nicht staatlich gesiegelt und damit legitimiert werden. Sie haben keine Zukunft. Was es braucht, sind verbindliche politische Rahmenbedingungen und eine echte Transformation der landwirtschaftlichen Tierhaltung – hin zu Systemen, die den Bedürfnissen der Tiere wirklich gerecht werden.“