Neue Landesregierung bekennt sich zum Verfassungsrang des Tierschutzes
02. November 2022
Pressemitteilung
Deutscher Tierschutzbund Landestierschutzverband Niedersachsen e.V.
02.11.2022
Neue Landesregierung bekennt sich zum Verfassungsrang des Tierschutzes
Nach 50 Jahren gesetzlich verankerten ethischen Tierschutz will die neue
niedersächsische Landesregierung dem seit 25 Jahren in der niedersächsischen
Verfassung verankerten Schutz der Tiere in ihrem politischen Handeln so viel Platz
einräumen wie nie zuvor.
Dazu Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen
e.V.: „Wir freuen uns, dass trotz der gegenwärtigen Krisen die neue Landesregierung
dem Verfassungsrang unserer Mitgeschöpfe Rechnung tragen wird und sich den hier
drängenden Themen stellt. Auch wenn sich nicht alle Themen wiederfinden, erfolgt
mit diesem Regierungsprogramm, ein noch nie dagewesener Umfang zum Schutz
von Tieren, dem wir als niedersächsische Tierschützer:innen nur zustimmen
können“.
Die vom Landestierschutzverband seit Jahren geforderte landesweite
Kastrationsverpflichtung für Freigängerkatzen soll den Flickenteppich der bisherigen
kommunalen Verordnungen endlich ersetzen. Die Evaluierung des
niedersächsischen Hundegesetzes zu mehr Praxistauglichkeit ist ebenso eines der
überfälligen Themen wie die Stärkung der Veterinärämter beim Vollzug des
Tierschutzrechts.
Wir begrüßen, dass die neue Regierung die notwendigeTransformationder
Tierhaltung im Agrarland Nr. 1 anstoßen will, um die Haltung von sogenannten
Nutztieren zu verbessern. Als Konsequenz aus den Vorgängen im Tierversuchslabor
Mienenbüttel im Jahr 2019 sehen wir die geplanten Maßnahmen zur Reduzierung von
Tierversuchen als ersten wichtigen Schritt zu einer tierversuchsfreien Forschung.
Auch an den Schutz unserer heimischen Wildtiere durch mehr
Wildtierauffangstationen und zukünftig mehr Sachkunde bei der Haltung von
exotischen Wildtieren wurde ebenso gedacht wie an die Bekämpfung des seit
Corona boomenden illegalen Tierhandels.
In den Fördertöpfen für Tierschutzprojekte, wie z.B. tierschutzgerechtes
Stadttaubenmanagement und die Kastration von Freigänger Katzen sehen wir wichtige
Anreize für Kommunen, den Tierschutz vor Ort zu verbessern.
Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Auslobung von Preisen für besondere
Verdienste ehrenamtlicher Tierschützer:innen und Wissenschaftler:innen, die
Tierversuche durch alternative Methoden ersetzen, zeigen, dass der
Tierschutzgedanke einen wichtigen Stellenwert in der neuen Landespolitik gefunden
hat.
„Die Tierhaltung und deren Bewertung erlebt seit Jahren einen gesellschaftlichen
Wandel, der sich nun auch in einem Koalitionsvertrag wiederspiegelt und damit auch
das politische Regierungshandeln bestimmen wird“, so Dieter Ruhnke.
Der Landestierschutzverband Niedersachsen e.V. ist die größte Tierschutzorganisation in Niedersachsen und vertritt die
Interessen von 84 Mitgliedsvereinen, in denen rund 23.000 Tierschützer*Innen organisiert sind.
Kontakt zu unserer Pressestelle unter: Info@tierschutzniedersachsen.de